Reychschronik

A.U. 13 (1572, prof.1872) kam der Opernsänger Carl Mathias in die profane Stadt Graz. Als Rt Orpheus des h.R. Berolina wurde er Gründer der Grazia und brachte das Gedankengut Schlaraffias in das Gebiet der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zurück. Nach turbulenten Zusammenkünften der unbändigen Sassen, musste sogar die Polizei einschreiten und bald kam es zur Auflösung des Reyches. Aber schon nach sechs Monaten entstand unter Führung von Rt Pemsel und Mitwirkung der Rtt Baumkircher und Orpheus die neue Grazia.
A.U. 20 (1879) kam die erste Tochter, das h.R. Linzia, zur Welt. Die folgenden Jahre erwiesen sich als wahre Blütezeit der Grazia. Berühmte Männer wie Hans v. Reininghaus, die Schriftsteller und Volksdichter Peter Rosegger und Carl Morré, der Bildhauer Prof. Hans Brandstätter, der Komponist Koch v. Langentreu, der Maler Ferdinand Pamberger und zahlreiche Mitglieder der Grazer Oper wurden Sassen der Grazia.
A.U. 36 (1895) wurde in Klagenfurt die zweite Tochter, das h.R. Claudium forum gegründet.
Während der ersten Weltfehde unterhielt man regen Kontakt mit den Freunden im Waffenrock. Nach dem Ende fanden viele Versprengte im Uhunest der Grazia Unterschlupf, wodurch der Sassenstand auf 146 anstieg. Ein erfreulicher Aufschwung setzte ein und a.U. 74 (1933) erblickte die Tochter First im Felde das Licht der Welt. A.U. 79 (1938) mußte der Verein „Schlaraffia Grazia“ aufgelöst werden.
Die neun Jahre uhufinsterer Zeit wurden mit kristallinischen Zusammenkünften überbrückt. Nach der zweiten Weltfehde sammelten sich a.U. 86 (1945) sofort die „Allmuttertreuen“ unter Führung der Rtt Vier-Tact, Spin-net und St. Pauli. Sie erwirkten bei den Besatzungsbehörden die Erlaubnis zur Neugründung der Grazia. Noch im selben Jahr gelang Rt. Vier-Takt auch die Gründung des Landesverbandes Austria. Viele Heimatvertriebene vor allem aus den südlichen Reychen fanden – wie nach der ersten Weltfehde – in der Grazia ein neues Zuhause bei gleichgesinnten Freunden.
Beim 75. Stiftungsfest a.U. 90 (1949) waren bereits die Landesverbände Deutschland und Helvetica vertreten. Da die Burg im Hotel „Daniel“ durch Kriegseinwirkung zerstört war, übersiedelte man wieder in die alte „Thalia“, die aber a.U. 95 (1954) abgerissen wurde. Wieder mußte nach einer Notburg im Restaurant „Gösser“ eine neue Burg gesucht werden, die schließlich in der Mondscheingasse gefunden wurde. Es folgte eine Blütezeit der Grazia in der die Rtt Reise-Baß, Stopp, Nia-Wohna, Spartakus, Tschitschi II und Skarabäus nicht unerwähnt bleiben dürfen.
Die Feuchtigkeit in der Kellerburg in der Mondscheingasse führte schließlich dazu, dass eine neue Heimstätte zu gesucht werden musste, die dank des unermüdlichen Einsatzes von Rt Abakus a.U. 112 in der Bürgergasse errichtet werden konnte. Nun waren es die Oberschlaraffen Rt Arian, Rt Pipolomini und Rt Don Volant, die die Geschicke der Grazia auf das Vortrefflichste lenkten und auch das 100. Stiftungsfest hervorragend ausrichteten. Leider kam es in der Folge aus persönlichen Motiven zu schwerwiegenden Differenzen. Diese konnten aber UHU sei Dank bald beigelegt werden.
A.U. 113 war der Grazia wieder Mutterglück beschieden. Nach der glücklichen Wiedervereinigung Allschlaraffias mit der Urschlaraffia, an der sich Reise Baß und Brummerl große Verdienste erworben hatten, konnte das ehemalige Urschlaraffenreych Graetz an der Mur mit großer Freude als Tochter der Grazia in die Arme geschlossen werden. Die ursprünglich zarten Bande zwischen den beiden Reychen vertieften und verknüpften sich rasch zu inniger Freundschaft.
A.U. 122 wurde Franz Xaver Freiherr von Hacker zu Hart (1764-1837) – der Verteidiger des Grazer Schloßberges gegen die monatelange Belagerung durch die Franzosen – zum Ehrenschlaraffen „Löwe vom Schloßberg“ erkürt. (siehe Löwen-Orden!).
Erwähnenswert sind noch die vielen glanzvollen Kultur- und Musiksippungen die wir durch ihre Vorträge vor allem den Rittern Arian (17 Jahre OÄ u. O.o.P), Canon (13 Jahre M), Graf-I-Kuß (7 Jahre J u. 11 Jahre OK u. OI), Atonaleon, Obolo, Vielhaar-Monikus, Trolaf und vielen Saßen der Grazia zu verdanken haben. Auch fröhliche Feste, wie die steirisch-kärnterischen Freundschaftssippungen oder die Leberwurst-, Löwen- und Schnecksippung gehören zum fixen Programm des h.R. Grazia.
Besonders hervorgehoben seien noch die Verdienste der Rtt Hinko und Calvados. Ersterer wirkte in unermüdlicher Arbeit als Kanzler des Reyches über 33 Jahre lang zum Wohle der Grazia. Letzterer hattte sich als souveräner Oberschlaraffe und zuletzt als SRA und ASR nicht nur um die Grazia sondern auch um Allschlaraffia verdient gemacht.

Die neue Burg des h.R. Grazia
Der von Rt DRÖHN und Rt VINO anlässlich ihres Ritterschlages gespendete Thron

A.U. 131 mußte die Burg in der Bürgergasse aus mietrechtlichen Gründen verlassen werden. Wieder war es Rt Abakus der diesmal unter Mitwirkung von Rt Carnibal, eine neue, prachtvolle Burg in der Moserhofgasse erstehen ließ.
Einen wesentlichen Bestandteil des schlaraffischen Lebens der Grazia waren und sind ihre beiden Ausritt-Gemeinschaften – die a.U. 116 entstandene LmiA (Lichterl mit Abakus), sowie die von Rt VINO und Rt Ferro-be-Ton a.U. 136 gegründeten Letheritter. Für die Hebung der Lethekultur des Reyches sorgt der von Rt TELIOS und Jk Heimo (wld. Rt Loctus) a.U. 141 ins Leben gerufene Lethe Kultur Vond (LKV). Allen gemeinsam ist das Bestreben, schlaraffische Freundschaft, kulturelle Eindrücke und nicht zuletzt Humor und Frohsinn zu erleben und damit die schlaraffischen Ideale in hervorragender Weise zu verwirklichen.
Einen weiteren Höhepunkt im Sippungsgeschehen bildete das 125. Stiftungsfest im großen Kammersaal in Graz, zu dem Ritter aus dem ganzen Uhuversum gekommen waren, zumal auch der Allschlaraffenrat seine Tagung im profanen Graz abgehalten hatte. SRA Rt Riss(24), ASR Rt Calvados, und die Oberschlaraffen Rt Minne Taurus, Rt Don Gitarro und Rt Gero führten durch die schwungvoll-fröhliche Festsippung, deren Teilnehmer vom Bürgermeister der Landeshauptstadt humorvoll begrüßt wurden. (Das Stiftungsfest wurde komplett auf Video festgehalten, über 80 mal verkauft und ein Exemplar im allschlaraffischen Archiv zu Berolina archiviert.)
Seit der Winterung a.U. 145/146 besitzt das h.R. Grazia eine Burg im Eigentum. Es ist dies die 15. Burg seit der Reychserhebung im profanen Jahr 1873.
Mit großem Einsatz vieler Sassen unter der treibenden Kraft von Rt. DRÖHN und großen finanziellen Opfern ist dieses lang diskutierte Vorhaben Wirklichkeit geworden.
Ein weiterer Höhepunkt war die Abhaltung der 4000. Sippung des h.R. Grazia im Eismond a.U. 157 in den Festsälen der „Alten Universität“. Weit über 300 Sassen internationaler Herkunft gaben dem h.R. Grazia die Ehre und genossen die ehren- und humorvolle Sippung, die von den Oberschlaraffen SRA Rt Multi-Mädi-A, Rt Fechs-Dachs und Rt TELIOS in dieser prachtvollen Umgebung geleitet wurde. Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl empfing alle Gäste im wunderschönen Gemeinderatssitzungssaal des Grazer Rathauses mit einer hochinteressanten und humorvollen Rede. Auch diesmal tagte der Allschlaraffenrat in Graz.
Im selben Jahr fand auch der außerordentliche Schlaraffentag des Landesverbandes Scharaffias in der Burg d.H. Reyches Grazia statt. Der Hintergrund war die durch den Rücktritt des Vorsitzenden Qualm notwendig gewordene Neuwahl.
Derzeit werden die Geschicke des h.R. Grazia von den Oberschlaraffen SRA OÄ Rt Hermeneutix, OI Rt Kneterix und OK Rt Miau unter Mitwirkung der Würdenträger K Rt Tüfftelus, VK Rt Drommet, M Rt Edevau, J Rt Caldarrosta, C Rt Melodram und Sch Rt Spoat geleitet.